AMADEE-20-Mission

Ganz nah dran

Die AMADEE-20-Mission ist ein großes Teamwork. Wir haben verschiedene Beteiligte nach ihrem Blick auf die Unternehmung befragt.

(Bild: Göran Gnaudschun)

Wolfram Senger-Weiss
Vorsitzender der Geschäftsleitung Gebrüder Weiss

Ein Projekt wie die Analog-Mission unterstützen zu dürfen, ist natürlich eine spannende Aufgabe für alle direkt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich würde ich aber behaupten, dass dieses Projekt eine besondere Strahlkraft besitzt. Es eröffnet uns einen Blick auf die logistischen Herausforderungen der Raumfahrt und vermittelt einen gewissen Einblick, welche neuen Sphären die Anforderungen an Mobilität in Zukunft erreichen könnten. Ich finde, es passt gut zu unserem Unternehmen, neue technologische Entwicklungen zu begleiten und im Rahmen unserer Möglichkeiten zu fördern, auch wenn sie herkömmliche Dimensionen verlassen.

(Bild: Frederick Sams)

Robert Rubatscher
Speditionslogistiker, Gebrüder Weiss Hall

Diese Mission ist wirklich etwas Besonderes. Wir waren drei Lehrlinge, die in das Projekt eingebunden waren und die sich die Arbeit aufgeteilt haben. Ich war für den logistischen Bereich zuständig, ein anderer Lehrling hat bei der Abwicklung der Tour mitgearbeitet. Für uns war es eine tolle Gelegenheit, das gelernte Fachwissen anzuwenden. Dabei ist vor allem die zolltechnische Abwicklung kompliziert gewesen, denn das Transportgut beinhaltet neben zahlreichen Gefahrgütern auch Einzelanfertigungen – wie spezielle Batterien. Auch diese Geräte müssen selbstverständlich deklariert werden, obwohl es nicht mal ein Formular dafür gibt. Speziell zum Schluss, als es in die heiße Phase gegangen ist, lastete eine große Verantwortung auf unseren Schultern. Hätten wir auch nur einen kleinen, scheinbar unbedeutenden Fehler gemacht, hätte das bereits die gesamte Mission gefährden können, denn vor Ort in Israel folgt das Team einem strikten Zeitplan. Letztendlich haben wir alle viel dazugelernt.

(Bild: ÖWF / Claudia Stix)

Armin Ploner
Branch Manager Air & Sea, Gebrüder Weiss Hall

Unser Unternehmen ist in den letzten Jahren sehr gewachsen, und es rücken neue Themen in den Fokus, E-Mobilität oder neue Antriebstechnologien zum Beispiel. Außerdem stehen wir vor einem Generationswechsel. Daher haben wir dieses zukunftsorientierte Projekt unseren Lehrlingen anvertraut. Es kann ja nur ein Vorteil sein, wenn unsere Disponenten von morgen schon während der Ausbildung so ein Projekt organisiert haben. Und man darf die jungen Mitarbeitenden wirklich nicht unterschätzen. Die waren nämlich sofort begeistert bei der Sache und sind mit dieser Aufgabe unglaublich gewachsen. Sie mussten Verantwortung übernehmen, Meinungen austauschen, Ideen einbringen – alles Dinge, die man nur in der Praxis lernen kann. Ich war wirklich beeindruckt, was die Lehrlinge hier auf die Beine gestellt haben.

(Bild: ÖWF / Florian Voggeneder)

Anika Mehlis
Analog-Astronautin AMADEE-20

Als Wissenschaftlerin arbeite ich normalerweise in einem sehr speziellen Fachgebiet. Als Analog-Astronautin kann ich als Biologin auch Forschung zum Beispiel aus dem Bereich der Medizin oder Geologie ausführen, das finde ich sehr reizvoll. Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann könnte ich tatsächlich glauben, ich bin auf dem Mars. Man fühlt sich wirklich wie aus der Welt gefallen hier in der Wüste. Aber es lastet auch ein großer Druck auf uns: Wenn wir jetzt in die Isolationsphase eintreten, dann erwarten alle draußen – das Team im Mission Support Center, die Forschenden, mit denen wir zusammenarbeiten –, dass wir dann auch die entsprechenden Ergebnisse liefern und Daten einholen. Daher ist es besonders wichtig, dass wir als Team funktionieren und mit dieser Verantwortung umgehen können. Das ist eine Herausforderung, aber sie macht mir vor allem viel Spaß.

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