Wie ein Würfel eine norwegische Scheune revolutionierte

Der Rubik’s Cube ist ein Welterfolg. Dabei hat sein Erfinder, der Architekt und Bauingenieur Ernö Rubik das Drehpuzzle gar nicht im Hinblick auf den Spielzeugmarkt entwickelt – sondern auf das mangelhafte räumliche Denkvermögen seiner Studierenden. Der Würfel war also ursprünglich eine Art Nachhilfegerät, ehe er zu einem äußerst beliebten Spielartikel wurde – und zu einer wichtigen Inspiration für die norwegischen Entwickler von AutoStore, Jakob Hatteland und Ingvar Hognaland.
Um sich seine Hobbys finanzieren zu können, fing Jakob Hatteland in den 1970er-Jahren an, mit Computerkomponenten zu handeln. Was ein Händler wissen muss, brachte er sich mehr oder weniger selbst bei: wie man sich gegen Konkurrenz durchsetzt und wie man sich und die eigene Ware bestmöglich organisiert. Arbeitsort war von Anbeginn die Scheune, die zum Haus der Hattelands gehört. Und wie die Geschäfte allmählich aufblühten, wurde der Platz dort knapp. Für ein neues Lager fehlte allerdings das Geld. Um trotzdem schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können, musste der vorhandene Raum also besser genutzt werden. Und dafür stand der Rubik’s Cube Modell: Hattelands Geschäftspartner Ingvar Hognaland entwickelte ein Konzept für ein würfelbasiertes Lager- und Bereitstellungssystem, das an vorhandene Geometrien angepasst und jederzeit umorganisiert werden kann: AutoStore. Es besteht aus Lagerbehältern, die in Schächten übereinander angeordnet sind und durch Roboter blitzschnell ein- und ausgelagert werden. Mittlerweile gehört auch Gebrüder Weiss zu den über 900 Kunden von AutoStore: Am Standort Budapest laufen Einlagerung, Materialfluss und Kommissionierung weitgehend automatisiert – dem guten räumlichen Denkvermögen von Hatteland und Hognaland sei Dank.
