Die Erfindung des Standardcontainers

Malcom McLeans Karriere begann unauffällig: Er wurde 1913 als Bauernsohn geboren und arbeitete nach seinem Highschool-Abschluss zunächst als Tankwart im US-Bundesstaat North Carolina. Um seine Familie während der Great Depression zu ernähren, gründete er mit seinen Geschwistern eine kleine Spedition. Diese war mit dem Transport und der Lagerung von landwirtschaftlichen Waren so erfolgreich, dass die McLeans bis 1940 auf 30 Trucks expandieren konnten. Und damit hätte man sich sicher bereits zufriedengeben können. Malcom McLean aber wollte nicht nur expandieren, sondern sein Geschäft fortlaufend verbessern. Besonders mit den langen Wartezeiten beim Entladen der Fahrzeuge war er unzufrieden – und er kannte das Geschäft sehr gut, denn er war auch selbst als Fahrer unterwegs.
Als er eines Tages wieder Hafenarbeitern dabei zuschaute, wie sie Waren von Lkws ab- und auf Schiffe verluden, wunderte er sich einmal mehr über die Ineffizienz dieses Vorgangs. „Wäre es nicht großartig“, fragte er sich, „wenn man einen Lkw-Auflieger einfach komplett anheben und auf das Schiff setzen könnte?“ 1955 verkaufte er seine Anteile an der McLean Trucking Company, übernahm eine Reederei und rüstete zwei Öltanker um. Er konstruierte stählerne Kisten, die Kante an Kante mithilfe einer speziellen Verankerung auf Zwischendecks in Schiffen befestigt werden konnten. Außerdem ließ er Anhängerfahrgestelle entwerfen, die den Transport von abnehmbaren Containern ermöglichten. Im April 1956 schließlich verließ sein erstes Containerschiff Ideal X den Hafen Newark im Bundesstaat New Jersey. An Bord die ersten 58 Standardcontainer der Geschichte.
